[Rezension] Tokyo Revengers von Ken Wakui (Band 1-8)

Obwohl ich mich immer noch nicht richtig für Graphic Novels, Comics oder Mangas erwärmen konnte, erwische ich mich in letzter Zeit immer häufiger dabei, Mangas zu lesen. Warum? Weil ich viel Anime schaue und wissen möchte wie es weitergeht und ich super ungeduldig bin. Deswegen liegt bei mir ein neuer Stapel Bücher, nämlich die ersten acht Teile der Tokyo Revengers Reihe von Ken Wakui. (Und weitere Teile sind vorbestellt.)

Das Manji-Symbol, Content Notes und Triggerwarnungen

Weil es in der Tokyo Revengers Reihe um Machtkämpfe verschiedener Gangs in Tokio geht, sind die Themen, die behandelt und besprochen werden entsprechend heftig. Hier ist mein Versuch die Content Notes und Triggerwarnungen zusammenzufassen, auch wenn ich mir fast sicher bin, dass ich Dinge vergessen haben werde.

CN/TW: Gewalt, Massenschlägereien, Folter, Verbrennung, Tod (durch Schusswaffen, Messer, Autounfälle und mehr), Mord, Selbstmord, Vergewaltigung, Erpressung, Raub(überfall)

Das Manji-Symbol

Bei dem Manji-Symbol handelt es sich um das Zeichen der titulären Gang der Tokyo Revengers aka der Tokyo Manji Gang. Dabei handelt es sich um ein linksgewendetes Swastika. Dies wird in dem Manga nicht zensiert, da es sich nicht um das Symbol des Hasses und des Antisemitismus handelt. Trotzdem gibt es in jedem Band der Reihe zu Beginn eine Seite, die das Manji-Symbol und seine Bedeutung deutlich erklärt und von dem rechtsgewendeten Swastika unterscheidet. Zusätzlich gibt es einen Hinweis darauf, dass das Manji-Symbol in Fanart und Cosplay nicht unbedacht zu verwendet werden sollte.
Das ist eine sehr sinnvolle Ergänzung zu den Mangas wie ich finde.

Worum geht es in Tokyo Revengers?

Takemichis Leben befindet sich in einer Sackgasse. Sein Job in einem CD-und-DVD-Verleih überfordert ihn, er hat keine Freunde und keine Chance auf eine Verbesserung in seinem Leben. Das alles wird ihm noch schmerzlicher bewusst, als er durch die Nachrichten erfährt, dass seine ehemalige Freundin Hinata aus der Mittelschule – die einzige Person in seinem Leben, die er jemals wirklich mochte – in einem Anschlag der Tokyo Manji Gang umgekommen ist. Doch bevor er noch weiter in Selbstmitleid versinken kann, wird er während er an einer U-Bahnstation auf den Zug wartet auf die Gleise geschubst und überrollt. Sein Leben passiert vor seinen Augen Revue … bis er merkt, dass es kein Flashback ist, sondern er tatsächlich in der Zeit zurückgereist ist. Das heißt Hinata ist noch am Leben und das heißt, dass er vielleicht ihren Tod verhindern kann.

Mit Hilfe von Hinatas Bruder Naoto lernt Takemichi zwischen der Vergangenheit und Gegenwart hin und her zu reisen. Gemeinsam entwickeln sie einen Plan: Takemichi wird sich der Tokyo Manji Gang anschließen, um zunächst den Tod von Hinata, aber schließlich auch von den neu gewonnen Freunden aus der Vergangenheit zu verhindern. Dabei muss Takemichi seine eigenen Schwächen überwinden und nach und nach stellt man sich die Frage, ob die Rettung all seiner Freunde ihn am Ende nicht seine Menschlichkeit kosten wird.

Der Zeichenstil

Die Zeichnungen sind – wie in vielen Mangas üblich – in schwarz weiß gehalten und ich muss sagen, dass ich froh darum bin. Der Manga ist brutal und blutig und das Nicht-Rot des Blutes erlaubt immerhin ein wenig Abstand zu dem Geschehen.
Der Lesefluss ist angenehm und übersichtlich. Hier ein paar Beispiel-Panels, damit du dir selbst ein Bild davon machen kannst:

Takemichi bekommt einen Fußtritt ins Gesicht.

Takemichi sitzt auf mit vor Schreck aufgerissenem Mund gefesselt auf einem Stuhl während neben ihm jemand erschossen wird.

Wem könnte Tokyo Revengers gefallen?

Tokyo Revengers ist eine spannende und brutale Geschichte, in deren Kern die Frage steht, wie weit man gehen würde, um seine Freunde zu retten. Wenn dir eine Geschichte mit einem Fokus auf japanischer Gang-Kultur gefallen könnte, dann bist du bei Tokyo Revengers an der richtigen Adresse. Die Zeitreisen sind das einzige phantastische Element, erwarte also keine SciFi oder Fantasy. Und nochmal der Hinweis: Die Content Notes und Triggerwarnungen sind kein Witz, wie du hoffentlich auch an den Panels gemerkt hast, die ich ausgewählt habe. Also sei bitte vorsichtig wenn du diese Geschichte zur Hand nimmst.
Die Geschichte ist nicht immer angenehm zu lesen aber – für mich – unheimlich faszinierend mit einer unglaublichen Spannungskurve. Ich freue mich auf die kommenden Bände.

 

Takemichi schaut mit wild wehendem Haar entschlossen in die Kamera. Blut fließt ihm aus Nase, Mund und einer Wunde über dem Auge. In einer Sprechblase steht "I don't give up!"


Hast du Tokyo Revengers gelesen oder den Anime gesehen? Wie hat er dir gefallen?
Weitere Comics, Mangas und Graphic Novels. Und ich habe übrigens auch schon eine Szenenanalyse zu den Tokyo Revengers geschrieben: Unsympathische Handlungen und Charakterentwicklung

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