Mutter Sonne, Tochter Mond – Ein Gedicht ohne Ende

Es ist schon lange her, dass ich auf diesem Blog eine eigene Geschichte veröffentlicht habe und noch viel länger, dass es ein Gedicht war. Aber vor kurzem hat mich die Inspiration getroffen und sie hat sich in diesem Gedicht niedergeschlagen. Mir war aufgefallen, dass die Sonne als Gegenstand von Geschichten meist einem männlchen Gott zugeordnet wird und das wollte ich auf seinen Kopf drehen. Und so entstand das Bild von Mutter Sonne und Tochter Mond.

Mutter Sonne

 

Mutter Sonne, Tochter Mond,
euch still Enttäuschung innewohnt.
Getrennt durch Tag und Nacht und Neid
oh, welch ungleich Paar ihr seid.

Die Sonne scheint, sie glänzt sogar
vor aller Augen wunderbar.
Es muss sein, es kommt der Tag
an dem auch Tochter brennen mag.

Doch Tochter Mond im Schatten weilt,
und Licht sie mit den Sternen teilt.
„Zu scheinen hell ist meine Pflicht,
doch dieses Licht, das hab‘ ich nicht.“

Verzweiflung Tochter Mond zerfrisst,
sie in der Pflicht sich selbst vergisst.
Der Sonne Strahl und heller Brand
sind ihr von Herzen unbekannt.

„Es ist ganz leicht, ich zeig dir wie
und du wirst strahlen, schön wie nie.
Ein Wunsch ist Asche, Träume Rauch,
verbrenn dich selbst, Familie Brauch.“

Die Sonne ist von Stolz gequält mit Lippen fest versiegelt,
denn in dem Licht von Tochter Mond ihr Antlitz ward gespiegelt.

 

Wusstest du, dass der allererste Beitrag auf diesem Blog auch ein Gedicht war? Das war deutlich glücklicher und unbedarfter (eigentlich ein Kindergedicht) und da ging es um ein Stachelschwein. Es war ein Mal ein Stachelschwein …

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3 Replies to “Mutter Sonne, Tochter Mond – Ein Gedicht ohne Ende”

  1. Silvia says:

    Oh, schau an. Ich mag solche Natur-Elemente-Geschichten.
    In einer Geschichte von mir hab ich Bruder Tag und Schwester Nacht.
    🙂

    Antworten

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