Die Shadow and Bone Trilogie ist mittlerweile fast zehn Jahre alt. 2012 erschien der erste Teil und damals klang der Titel für mich so nach Fantasy-Abgedroschenheit, dass ich mir noch nicht einmal ansah, worum es in dem Buch überhaupt ging. Mit der kommenden Netflix-Serie war aber mein Interesse geweckt und ich wollte – bevor ich mir die Serie ansehe – die Bücher gelesen haben. Und ich muss sagen, dass ich von den Büchern überrascht war.
In dieser Rezension wird es keine Spoiler geben, die über die Klappentexte hinausgehen. Da ich aber über alle drei Bücher sprechen werde, ist es kaum möglich, nicht einige Plotpunkte vorwegzunehmen. Außerdem habe ich das Buch auf Englisch gelesen. Also bitte nicht wundern, wenn sich meine Übersetzungen von der offiziellen deutschen Übersetzung unterscheiden.
Zu Shadow and Bone
Inhalt
Alina Starkov ist eine jugendliche Waise, die bei einer Reise durch den Fold – ein mit Monstern verseuchter Nebel aus purer Dunkelheit – herausfindet, dass sie magische Fertigkeiten besitzt. Sie ist ein Sun Summoner, eine Magierin, die pures Licht beschwören kann, und die einzige ihrer Art. Sie wird von den Grisha – den Magiern, die von dem sogenannten Darkling angeführt werden, dessen Gabe es ist, Schatten zu beschwören – aufgegriffen und gegen ihren Willen zu einer Schule gebracht, wo sie lernen soll, ihre Gabe zu beherrschen. Ihre Gabe ist der Schlüssel, den Fold ein für alle Mal zu vernichten.
Wie war der erste Teil?
Shadow and Bone ist ein wahnsinnig faszinierender Auftakt zu einer ebenso starken Trilogie. Im letzten Drittel des Buches gab es einige erzählerische Schwachstellen, die aber neben der starken Welt, den plastischen Figuren und der fast perfekten Spannungskurve kaum ins Gewicht fielen. Ich habe Shadow and Bone an zwei Tagen durchgelesen und ohne Pause direkt das zweite Buch in die Hand genommen. Und auch wenn ich hier eigentlich keine Punkte vergebe, bekommt dieser Auftakt 9.5/10 Punkten. Ich würde dieses Buch, allen Fantasy-Interessierten wärmstens empfehlen.
Zu Siege and Storm
Inhalt
Alina wird nach ihrer Flucht von dem Darkling gefangen, kann aber mit Hilfe des Piraten Sturmhond entkommen. Sie kehrt nach Ravka zurück und muss dort eine Entscheidung treffen. Wird sie den Platz des Darkling einnehmen und die verbleibenden Grisha in den Kampf gegen die Monster aus Schatten führen? Wird sie den Thron ergreifen? Wird sie ihrem Ruf als Heilige Sankta Alina gerecht werden? Ihre Kräfte wachsen stetig weiter und ihre Menschlichkeit weicht.
Wie war der zweite Teil?
Ich war ein wenig enttäuscht, dass Siege and Storm direkt damit begann, dass Alina wieder in die Fänge des Darkling geriet. Zum Glück war meine Enttäuschung nicht von langer Dauer und ich habe mich schnell in die neuen Figuren – darunter Sturmhond – verliebt. Tatsächlich sind die ersten paar Kapitel die schwächsten des Buches und danach war die Geschichte bei ihrer gewohnten grandiosen Qualität. Auch für dieses Buch habe ich bloß zwei Tage gebraucht und es wären weniger gewesen, wenn ich nicht einen Brotjob hätte, der 9 Stunden des Tages beansprucht.
9.2/10 Punkten.
Zu Ruin and Rising
Inhalt
Der letzte Kampf gegen den Darkling hat Alina beinahe ihr Leben gekostet. Sie findet Zuflucht bei religiösen Fanatikern, die sie als Heilige preisen, doch sie weiß, dass sie dort nicht bleiben kann. Der Darkling hat die Herrschaft von Ravka an sich gerissen und droht all seine Feinde von dem Fold verschlingen zu lassen. Doch Alina ist nicht stark genug, um sich ihm zu stellen. Sie muss den Feuervogel finden, der ihre Magie stärken könnte, aber niemand hat den Feuervogel jemals gesehen.
Wie war der dritte Teil?
Ich habe Ruin and Rising in 3½ Stunden durchgelesen und musste danach erstmal die Geschichte verarbeiten, also bin ich um halb elf nachts nach draußen gegangen und war für über eine Stunde spazieren. Es war kalt und hat geregnet, aber davon habe ich kaum etwas gemerkt, weil ich von der Geschichte mental vollkommen entrückt war. Danach habe ich mich schlafen gelegt, aber selbst beim Aufwachen am nächsten Morgen hatte ich das Gefühl noch nicht abgelegt. Es ist schon lange her, dass ich mich nach einem Buch so gefühlt habe. 9.7/10 Punkten.
Fazit
Die Stärke der Bücher liegt eindeutig bei ihren Figuren und der Welt. In ihrem Kern ist die Geschichte der Shadow and Bone Trilogie ein sehr klassischer Fantasy-Plot, aber die Figuren und Welt sind so plastisch und greifbar, dass ich während ich es gelesen habe, die Klischees vergessen habe, die das Buch bedient. Der Schreibstil ist einfach, aber emotionsvoll.
Ich bin einfach vollkommen begeistert von diesen Büchern. Wenn du auch ein Fan von Fantasy bist, dann solltest du absolut einen Blick hineinwerfen, denn es ist eins der wenigen Triolgien, die ihrem Hype wirklich gerecht werden. Wenn du allerdings nichts mit Fantasy anfangen kannst, dann bezweifle ich, dass dich diese Bücher zu einem Fantasy-Liebhaber machen werden.
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