Rezension – Fahrenheit 451

In meinem Versuch, mich ein wenig mit den Klassikern unserer Welt auseinanderzusetzen, habe ich mir das Buch Fahrenheit 451 von Ray Bradbury geholt. Es ist ein dystopischer Roman, der erstmals 1953 im Verlag „Ballantine Books“ erschienen ist (heute Random House). Ich wusste nicht viel über das Buch, außer dass es dabei um brennende Bücher ging.

Ich habe das Buch auf Englisch gelesen.

Inhalt

Fahrenheit 451: the temperature at which book-paper catches fire and burns

Guy Montag ist ein Feuerwehrmann. Es ist also sein Beruf Bücher, die als gefährlich eingestuft wurden, zu verbrennen. Er scheint zunächst nichts gegen dieses System zu haben, hat allerdings einige Bücher bei sich zu Hause versteckt. Als seine neue Nachbarin Clarisse, ein 17-jähriges Mädchen, beginnt, sich mit ihm zu unterhalten und ihm Fragen nach dem warum stellt, bekommt seine Welt langsam Risse. Auch er beginnt seine Arbeit in Frage zu stellen und als er das nächste Mal Bücher verbrennen muss, nimmt er erneut eins mit. Doch diesmal hat sein Chef ihn dabei beobachtet und Montag bleibt nur die Flucht.

Figuren

Ich weiß gar nicht, ob ich viel über die Figuren sagen kann. Während des Lesens hatte ich nie das Gefühl, dass ich sie wirklich greifen konnte. Natürlich hatten sie ihre Unterschiede. Guy Montag war zunächst stoisch und wurde mit der Zeit immer verzweifelter und impulsiver. Seine Frau Mildred war die Passivität in Person. Sein Boss Beatty überzeugend und schau. Clarisse irgendwie immer mit dem Kopf in den Wolken und neugierig.
Aber eine einzige Eigenschaft macht keine Figur. Doch das sollten sie vielleicht auch gar nicht, denn der Fokus der Geschichte war mit Sicherheit die Sprache.

Sprache

Auch wenn Fahrenheit 451 das erste Buch ist, das ich von Ray Bradbury lese, so kenne ich dennoch den Ruf, den er sich aufgebaut hat. Nämlich, dass seine Geschichten vor allem anderen wunderschön geschrieben sind. Und da möchte ich zustimmen.

Let’s not quibble over individuals with memoriams. Forget them. Burn them all, burn everything. Fire is bright and fire is clean.

– Seite 78

Bradbury schreibt wortgewaltig, ja poetisch fast.

Nobody listens any more. I can’t talk to the walls because they’re yelling at me. I can’t talk to my wife; she listens to the walls. I just want someone to hear what I have to say. And maybe if I talk long enough, it’ll make sense.

– Seite 107

Doch das hat sich für mich auch als Problem herausgestellt. Es mag an der englischen Sprache liegen, die meine Zweitsprache ist, auch wenn ich sie gut beherrsche. Aber oft musste ich ganze Passagen zweimal oder sogar dreimal lesen, um ihren Sinn zu verstehen.

Fazit

Obwohl Fahrenheit 451 wunderschön geschrieben ist, konnte mich die Geschichte nicht wirklich packen. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich Dystopien im Allgemeinen wenig reizend finde und auch andere Klassiker wie 1984 von George Orwell und Brave New World von Aldous Huxley mich einfach von ihrer Thematik nicht abholen konnten. Dennoch habe ich es an einem Tag ausgelesen und weiß, dass es mich noch eine Weile beschäftigen wird.

Wem würde ich dieses Buch empfehlen?
Obwohl es mich nicht aus den Socken gehauen hat, hat das Buch dennoch etwas an sich, bei dem ich sage, dass es gelesen werden sollte. Wenn die Figuren dich nicht begeistern, dann wird es die Sprache tun. Wenn es die Sprache nicht tut, dann tut es die Thematik. Kurz: Ich denke, jeder kann an diesem Buch etwas finden, das ihn bewegt und das ist alles, was man von einem Buch erwarten kann.
Lies es, einfach um herauszufinden, wie du dich danach fühlst.

I know who you are from the smell of kerosene. You’re the man who burns books.

 


Hast du Fahrenheit 451 schon gelesen? Was hältst du von dem Buch?
CoverArt von Tigerhawk01 auf DeviantArt

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3 Replies to “Rezension – Fahrenheit 451”

  1. MK says:

    Ich kann mich daran erinnern, dass wir das Buch im Englischunterricht gelesen haben bzw. Wir mussten es Lesen.
    Am Anfang war ich auch kein bisschen begeistert davon und ich ehrlich gesagt musste ich mich auch etwas Zwingen.

    Nachdem ich das Buch beendet habe, musste ich feststellen, dass ich es doch schon auf einer gewissen Art und Weise inspiriert fand. Es verdeutlichte auf jeden Fall, was für eine Kraft ein Buch haben kann und das viele dies nicht richtig Wert schätzen.

    Antworten
  2. Janka says:

    Hey Sina 🙂

    ich stöbere gerade ein bisschen durch deinen Blog, hergeführt durch das #Bloggernetzwerk.
    Fahrenheit 451 steht bei mir auch noch auf der Must Read List. Immerhin zählt es zu den Klassikern und ist für mich (auch wenn ich es noch nicht gelesen habe), als ein Beispiel, wenn ich erkläre, dass dystopische Romane, wenn auch gerade ein Trend, keine Erfindung des 21. Jahrhunderts sind. 1984 und das Buch sind ja dann doch sehr weitläufig bekannt und vielen ein Begriff.

    Jetzt bin ich auf jeden Fall noch neugieriger auf das Buch – dankeschön!

    Liebe Grüße,
    Jan(k)a

    Antworten

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