Riesen – Die richtigen Waffen

Ein weiteres relativ traditionelles Fantasy-Wesen ist der Riese. Es gibt sie in so vielen verschiedenen Arten, dass es schwierig ist, einen gemeinsamen Grund zu finden (ähnlich wie bei den Elfen). In ihrer Größe reichen sie von doppelt so groß wie Menschen zu so groß wie Berge und damit variiert natürlich auch ihre Kraft und Geschwindigkeit.

Ein Riese in Zahlen
Kraft♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ 
Geschwindigkeit♦ ♦ ♦ ♦
Größe♦ ♦ ♦ ♦ ♦
Intelligenz♦ ♦

Aber wie immer habe ich versucht, gemeinsamen Grund zu finden.

Traditionelle Darstellung

Für diesen Artikel wähle ich eine Größe, die ein annehmbares Mittelding darstellt, und zwar Riesen, die etwa drei- bis viermal so groß sind wie ein Mensch. Ein gutes Beispiel dafür sind die Riesen aus Game of Thrones. Die Waffen, mit denen Riesen normalerweise dargestellt werden, sind recht primitiv und beschränken sich auf Keulen (Baumstämme) für den Nahkampf und Steine/Felsen für den Fernkampf. Hier spielt die Intelligenz der Riesen eine Rolle, denn sie scheinen nicht in der Lage zu sein, selbst Waffen zu schmieden oder Rüstungen herzustellen. Und selbst wenn sie dazu in der Lage wären: Die Menge an Rohstoffen, die sie benötigen würden, will ich mir nicht ansatzweise vorstellen müssen.

Nahkampf

Zunächst möchte ich auf einige Dinge hinweisen. Riesen sind so groß, dass sie gegen Menschen theoretisch keine Waffe benötigen. Allein ihre Größe macht sie gefährlicher, als es jeder Mensch sein könnte. Trotzdem möchte ich einige Strategien vorschlagen, die mir mehr als geeignet scheinen.

Ein Riese aus Game of Thrones. Man beachte die dicken Beine, die es braucht um das Gewicht zu halten. © Home Box Office (HBO) (2011)

Generell gilt für einen Nahkampf: Du machst den Körperteil zur Waffe, der deinem Gegner am nächsten ist. Bisher haben wir nur Fantasykreaturen betrachten, die von ähnlicher Größe waren wie Menschen, aber Riesen sind eine ganz andere Hausnummer. Der Körperteil von einem Riesen, der einem Menschen am nächsten wäre, wäre sein Fuß. Für einen Riesen sollte es ein leichtes sein, angreifende Menschen einfach wegzutreten und um seine Effektivität zu erhöhen, sind Stahlkappenschuhe eine fantastische Wahl. Optional können die Schuhe auch noch mit Stacheln besetzt sein, allerdings liefe der Riese dann Gefahr, dass die Menschen an seinen Schuhen hängen bleiben.
Der Riese hätte mit seinen Stahlkappenschuhen immer noch die Hände frei und es wäre wirklich eine Verschwendung ihm keine Waffe in die Hand zu geben. Die Keule ist tatsächlich eine gute Wahl. Sie ist lang genug, um die kleinen Menschen zu erreichen, spielt in die natürliche Kraft der Riesen und hat genug Oberfläche um mehrere Menschen auf einmal zu treffen. Außerdem ist sie leicht herzustellen, denn im Notfall muss man dafür nur einen Baum ausreißen.
Mir schwebt allerdings noch eine weitere Nahkampfwaffe vor, die allerdings eine etwas größere Intelligenz in der Konstruktion voraussetzt. Und zwar eine traditionelle Sense, wie man sie benutzt hat, um Gras zu schneiden. Sie bräuchte ein paar Modifikationen: Sie müsste ein wenig kürzer sein, damit sie immer noch benutzt werden kann, wenn das Terrain unregelmäßig ist und die Klinge müsste von beiden Seiten geschärft sein, damit die Riesen auch beim „Rückschwung“ ultimatives Tötungspotential haben.

 

Fernkampfwaffe

Ein Riese aus Skyrim, bewaffnet mit der traditionellen Keule. © Bethesda Game Studios (2011)

Wie ich schon in vorherigen Folgen gesagt habe, profitieren größere und stärkere Kreaturen von der Benutzung eines Bogens. Riesen könnten durch ihre Größe und Kraft mehr als die vielfache Durchschlagkraft einer Ballista erreichen, was einfach nur wahnsinnig ist. Trotzdem sehe ich ein Problem bei dem Bogen: Der Bogen (auch wenn der Pfeil so groß ist wie ein Speer) ist eine Waffe die auf einen einzelnen Feind zielt oder wenn man Glück hat, auf eine Reihe von Feinden, die hintereinander stehen.
Wenn man also die Kraft, Größe und mögliche Beschleunigung eines Riesen in Betracht zieht, dann würde die Schleuder zu einer noch tödlichen Waffe werden, als der Bogen. Die geworfenen Steine könnten die Größe eines menschlichen Kopfes haben (oder sogar noch größer) und durch die Geschwindigkeit könnten sie durchaus den Steinen eines Katapults gleichen. Egal an welcher Körperstelle ein Mensch mit so einem Stein getroffen wird: Er ist Marmelade.

Rüstung

Hier stellt sich eine wichtige Frage: Wie viel Rüstung braucht ein Riese? Wie dick ist seine Haut? Und welche Möglichkeiten hätte er, Metall so zu verarbeiten, dass er eine Rüstung daraus machen könnte?

Wenn ich vom absoluten Minimum ausgehen sollte, dann würde ich den Riesen metallene Beinschienen geben, denn das sind die Stellen, die von einem Menschen am angreifbarsten sind. Ausgehend davon, dass die Haut eines Riesens um einiges dicker sein würde als die eines Menschen und ihm schon ein wenig Schutz bietet, würde wahrscheinlich ein Leinenpanzer (falls die Riesen den herstellen könnten) oder Kleidung aus Tierhaut reichen.
Ein Schild könnte von Vorteil sein, je nachdem mit welchen Waffen die Menschen in die Schlacht kommen. Wenn sie Belagerungswaffen dabei haben, dann würde ich an der Stelle der Riesen nicht auf einen Schild verzichten, dann müssten sie aber auch ihre Sense aufgeben und auf eine einhändige Keule umsteigen.

Meine Vision für Riesen:

Zeichnung von Leander Aurel Taubner (zu finden auf lat-design.de und leandersfeinelinie.com)

 


Was meinst du, sind die besten Waffen für Riesen? Habe ich irgendetwas übersehen oder ganz falsch interpretiert? Oder hast du noch eine viel bessere Idee? Ich würde mich über eine rege Diskussion freuen! 🙂

Hier die anderen Artikel: Berserker, Elf, Engel, Fee, Geist, Golem, Hobbit/Halbling, Meerjungfrau, Minotaurus, Naga, Ork, Satyr, Zentaur, Zwerg

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5 Replies to “Riesen – Die richtigen Waffen”

  1. Maike says:

    Das ist schon eine sehr umfassende Übersicht! In der mittelalterlichen Heldenepik, in der Riesen relativ häufig als Gegner der Protagonisten auftreten, kämpfen sie oft mit großen Stahlstangen.

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    1. Sina Bennhardt says:

      Das würde vermutlich auch ganz gut funktionieren. Irgendwie müssen sie ja an die „kleinen“ Gegner drankommen und sich ständig zu bücken ist auch doof 😀 Da ist dann nur die Frage, ob mit Stahlstangen die vorhandenen Ressourcen wirklich sinnvoll genutzt wurden 😛
      (Stahl ist teuer und schwierig herzustellen. Besonders im mittelalterlichen Setting.)

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      1. Maike says:

        Stimmt, aber der relativ verschwenderische Umgang mit Ressourcen bei der Ausstattung der Helden und ihrer Gegner ist durchaus auch ein Charakteristikum der heldenepischen Texte. Um Realismus geht es da nicht unbedingt immer – moderne Leser und Autoren sind da wahrscheinlich kritischer eingestellt.

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        1. Sina Bennhardt says:

          Da hast du natürlich Recht. Da geht es eher um die Geschichte und die Gegner, die sich dem Helden in den Weg stellen.

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  2. Sazarius says:

    Wegen den Fernkampfthema , dass erinnert mich an den Riesen aus Darksouls III.
    Dort gab es einen Riesen auf einem Turm, welcher mit einem c.a 5-6m langen Bogen riesigen „Pfeile“ (eher Speere oder Ballistenbolzen) auf alles schoss, was den dortigen Friedhof betrat.

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