Wolfsblut ist ein Kurzroman von Jack London, der 1980 erstmals auf Deutsch im Ravensburger Verlag erschienen ist. Ich habe Wolfblut in meiner Kindheit schon mehrere Male gelesen, weiß aber noch genau, dass ich mich jedes Mal nicht mehr an die Geschichte erinnern konnte. Woran das liegt, kann ich nicht sagen, aber nachdem ich wieder einmal vergessen hatte, worum es eigentlich geht, habe ich beschlossen eine Rezension von diesem Buch zu schreiben, um meinem Gehirn zukünftig auf die Sprünge zu helfen.
Inhalt
Wolfsblut handelt von einem Wolfshund, der von Indianern gezähmt wird. Er tut sich schwer mit dem Leben in der Zivilisation, sieht er sich doch als Wolf und wird von den anderen Hunden auch als solcher behandelt. Wolfsblut wird immer bitterer und als sich sein Herrchen in einer Siedlung der Weißen niederlässt, wird er an einen Mann verkauft, der mit ihm Hundekämpfe austrägt.
Doch schließlich wechselt Wolfsblut wieder Herrchen und lernt, dass Menschen nicht nur grausam sein können, sondern auch zu Liebe fähig sind.
Sprache
Hier ist etwas seltsames passiert. Die gesamte Geschichte wird erzählt und erklärt, meist aus der Innensicht von Wolfsblut. Das … das spricht gegen alle Regeln des heutigen Erzählens (vor allem Show don’t Tell) und funktioniert wundervoll. Man versteht Wolfblut vollkommen. Man kennt ihn nicht, aber man versteht ihn.
Es gibt kaum Dialoge (schließlich kann Wolfsblut nicht reden) und so hört man nur, was auch Wolfsblut hört. Und somit ist jedes Gespräch auch vollkommen ohne Wertung. Sehr interessant.
Charaktere
Die Menschen kommen und gehen in diesem Buch. Sie sind von nicht allzu großer Bedeutung. Im Mittelpunkt steht Wolfblut und seine Angst und sein Hass gegenüber allem anderen.
Ich will gar nicht viel mehr sagen. Wolfsblut sollte man erleben.
Fazit
Jedes Mal wenn ich Wolfsblut von Neuem gelesen habe, konnte ich mich nur daran erinnern, dass ich dieses Buch mochte. Und das hat sich nach wie vor nicht geändert. Beizeiten wird viel wiederholt, aber erstaunlicherweise unterstreicht es nur die Wirkung der Geschichte. Es ist eine Geschichte, wie man sie sich um ein Lagerfeuer erzählen würde. Unglaublich ehrlich und fesselnd.
Eine Anmerkung: Es ist beizeiten nicht ganz politisch korrekt. (Vor allem darin, dass die Weißen als „höhere“ Menschen beschrieben werden.) Allerdings passt es in die Geschichte, weil es, so unwertend wie es eben geht, aus Wolfsbluts Sicht erzählt wird und seine Beobachtungen schlüssig sind.
Wem würde ich dieses Buch empfehlen?
Jeder, der Geschichten liebt, sollte Wolfsblut einmal zur Hand nehmen. Wenn du allerdings eine kurze Aufmerksamkeitsspanne hast und du es am liebsten hast, wenn viel und vor allem viel Aufregendes passiert, dann kannst du dieses Buch überspringen ohne viel zu verpassen.
Kennst du Wolfsblut? Wie hat es dir gefallen?
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