Traumwelten, Kapitel 5

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Roman wacht nach seinem Trip auf … und ist zu spät für die Schule.

Viel Spaß beim Lesen.

 

Noch mehr Angel Dust

Roman legte sich schlafen. Er schloss die Augen und die pochenden Kopfschmerzen hinter seinen Augen beruhigten sich langsam.
Er war bestimmt noch high. Die Bissspuren konnten nicht echt sein…
Roman schlug die Augen wieder auf. Die Sonne blinzelte in sein Fenster hinein. Uff. Mit einem Stöhnen drehte er sich um und suchte seinen Wecker. Als er ihn nicht fand, zog er sein Handy aus der Tasche. Ein paar verpasste Anrufe. 11:30.

Fuck!

Er hatte verschlafen.

Wenn er so spät in die Schule kam, würde das bloß Aufmerksamkeit erregen. Besser er machte auf krank und blieb zu Hause. Roman streckte sich und hielt mitten in der Bewegung inne. Die Bissspuren waren nicht verschwunden.
Mit einem Finger kratzte er über die kleinen Krusten. Sein Unterarm war ein einziger großer blauer Fleck.

Was war das nur für eine Droge?

Wikipedia würde ihm bestimmt weiterhelfen. Dissoziativum. Halluzinationen. Im Tierversuch schädigt es Hirngewebe?!!! Wütend begann Roman zu tippen.

»Pille, du kleiner Wichser! Was hast du mir da gegeben?«
Verschickt.

Roman warf sein Handy davon. Das würde zumindest erklären, was er während seines Trips erlebt hatte. Er betrachtete die Bissspuren von neuem. Die waren echt. Das konnte Wikipedia nicht erklären.
Bevor er sich weitere Fragen stellen konnte, begann s
ein Magen laut zu knurren.
Verstimmt erhob sich Roman aus dem Bett. Die Chips, die nach wie vor auf seinem Nachtschrank lagen, würde er nicht anrühren. Vielleicht war etwas vom Frühstück über geblieben. Roman balancierte durch sein Zimmer, was ihm heute schwieriger fiel als sonst. Seine Umgebung schien um ihn herum zu schwimmen. Die Tür war noch verschlossen. Ach ja, die hatte er ja gestern abgeschlossen. Roman drehte den Schlüssel und wankte die Treppe hinunter. Seine Beine fühlten sich unsicher an. Als hätte er sich wochenlang nicht benutzt.

Unten auf dem Sofa saß Birgit, die in einer Modezeitschrift blätterte.
Als würde sie mit ihrem fetten Bauch in auch nur eines dieser Outfits passen.
Birgit sah auf.

»Roman?!« Zwischen ihren Augen bildete sich ihre typische Zornesfalte. »Wieso bist du nicht in der Schule?!«

Roman taumelte die letzten Stufen hinunter und hielt sich nur mit Mühe am Geländer aufrecht. »Mir geht es nicht so gut«, hauchte er und versuchte möglichst elend auszusehen.
Es schien tatsächlich zu ziehen.
Sie erhob sich mit einem Seufzen und watschelte, ihren Babybauch vorausschiebend, zu ihm hinüber. Als sie ihm ihre Hand auf die Stirn legte, verwandelte sich ihr Gesichtsausdruck zu Besorgnis.

»Du bist ja ganz heiß! Hast du etwa Fieber?«

Roman zuckte mit den Schultern und versuchte sie von sich wegzudrücken. »Ich habe Hunger.«
Birgit nickte sorgenvoll.

»Geh zurück auf dein Zimmer. Ich bringe dir etwas hoch. Und ich suche auch noch das Fieberthermometer raus.« Weiter mit sich selbst murmelnd verschwand sie in Richtung Küche.

Roman zuckte mit den Schultern. Das war ja einfacher als gedacht. Er hielt sich die Hand an die Stirn. So warm war die gar nicht.

Er zog sich am Treppengeländer zurück in sein Zimmer und ließ sich in sein Bett fallen. Sein Handy piepte. Pille.

»Was denn los? Alles in Ordnung bei dir?«

Roman antwortete nicht auf die Nachricht. Sollte er ruhig ein bisschen Angst bekommen. Das war seine Strafe dafür, wenn er ihn so anlog. Er war so müde. Jeder Muskel tat ihm weh. Er hatte den schlimmsten Kater seines Lebens.
Birgit umsorgte ihn wie eine besorgte Henne.

»Das ändert gar nichts, du dumme Glucke«, murmelte Roman benommen, als Birgit schon wieder den feuchten Waschlappen auf seiner Stirn wechselte.

Sie lächelte nur matt.

»Natürlich nicht, Roman. Werde du erst einmal wieder gesund. Dann können wir noch einmal reden.«

Roman schlief ein.

∴—∴

»Endlich seid ihr zurück, mein Herr!«, rief Lapis, »Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.«

Benommen setzte Roman sich auf.
»Was passiert hier?« Die Welt drehte sich. Roter Himmel. Weißes Gras. Er war wieder zurück in der anderen Welt. Wie? Die Drogen hatten doch schon nachgelassen.

Lapis flackerte vor seinen Augen.
»Herr?«, rief Lapis panisch, »Bleibt bei uns, Herr!«

Roman fühlte seinen Herzschlag in der Kehle.
»Wie?«, hauchte er.

»Wie seid ihr das erste Mal zu uns gekommen?«

Angel Dust.

Die Welt versank in Dunkelheit und Roman fiel in einen tiefen Schlaf.


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6 Replies to “Traumwelten, Kapitel 5”

  1. Katharina says:

    Also es tut mir leid, langsam MUSS ich das Ende wissen…. ich bin sooo neugierig! Okay, das ist wirklich schlimm. Ich warte brav ab!
    Liebe Grüße Katharina
    ps. Der neue Header gefällt mir!

    Antworten
    1. Sina Bennhardt says:

      Bis das Ende da ist, dauert leider noch ein bisschen 😉

      Danke. Aber den Header werde ich wohl dieses Wochenende noch einmal ein bisschen verändern … bin noch nicht 100% zufrieden damit. Der ist mir noch ein bisschen pixelig 😉

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        1. Sina Bennhardt says:

          Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich die Kapiteleinteilung mache … mindestens 8 höchstens 12 würde ich sagen.
          Tut mir Leid, ich weiß, das ist nicht sehr eindeutig. Aber ich bin noch am Fine-Tuning 😉

          Antworten

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