Meine persönlichen Cover No-Gos

Für lange Zeit habe ich behauptet, dass die Cover von Büchern keinen Einfluss auf mein Kaufverhalten haben. Aber gerade in den letzten paar Monaten bin ich tief in mich gegangen (nachdem ich ungefähr 10 Bücher, allein wegen ihres Covers gekauft habe) und musste feststellen, dass ich zu den Cover-Käufern der überlsten Sorte gehöre. Der Sorte, die es nicht zugibt.

Der erste Schritt zur Lösung eines Problems, ist bekanntlich zuzugeben, dass man ein Problem hat, also gebe ich hier offen und laut zu:

Ich bin ein Cover-Käufer!
(und schäme mich nur ein bisschen dafür)

Ich habe darüber nachgedacht, was meine persönlichen Auslöser sind, die mich dazu bringen Bücher sofort zu kaufen, oder nie wieder in die Hand zu nehmen.

Dos:

  1. „altes“ Design
    Ich finde alte Bücher wunderschön. Dicke Einbände, wenig Verzierung, gute Qualität, der Geruch nach altem Papier. Ja, ja und ja.
  2. einfach
    Da muss ich nicht viel hinzufügen. Einfaches Design. Toll!

    (Tales of the Peculiar ist ein perfektes Beispiel für ein Do. Wenige Farben, einfache Symbolik … hach, dieses Buch ist einfach so schön)
  3. Passende Buchrücken und dieselbe Größe in Reihen!!!!
    Wie oft ist es mir passiert, dass ich das letzte Buch einer Reihe in der Hand hatte und es eine andere Größe hatte, als die Bücher davor?! Deswegen ein Applaus an alle, bei denen die Reihe dasselbe Format behält (und am besten auch noch die Buchrücken zusammenpassen).
  4. starke Symbolik
    Das passt gut mit Punkt 2 zusammen. Wenn das Design einfach ist, dann muss die Symbolik gut sein.

Don’ts:

  1. Fotos von Menschen
    Das sehe ich besonders häufig bei Erotik-Romanen und abgesehen davon, dass ich mich mit dem Erotik-Genre nicht anfreunden kann, mag ich Fotos von Menschen auf den Covern nicht. Denn ich gehe davon aus, dass diese Menschen die Charaktere im Buch verkörpern und ich mag es lieber, wenn ich sie mir selbst vorstellen kann. Die Fotos nehmen mir meine Fantasie beim Lesen.

    Absolutes Lieblingsbuch. Grauenvolles Cover.
  2. Cover passend zum dazugehörigen Film
    Das ist eine ähnliche Beschwerde wie Punkt 1, aber ich verstehe nicht, warum das getan wird. Wenn das Buch, das ich lesen will, bereits verfilmt ist, suche ich sogar aktiv nach der Nicht-Film-Version.
  3. Name des Autors größer als Titel, oder nicht unterscheidbar
    Das sagt mir nur: Der Verlag glaubt, dass allein der Name des Autors dieses Buch verkaufen wird und die Geschichte rückt in den Hintergrund. Bekannte Täter: Stephen King und Dan Brown.
  4. „Chaos“ auf dem Cover
    Wenn du jemals ein Buch von Terry Pratchett in der Hand hattest, dann weißt du, was ich meine. Ich liebe Terry Pratchett und die Scheibenwelt, aber die Cover sind einfach nur grauenvoll.
  5. Pastell-Blümchen-Quark
    Das hängt wieder damit zusammen, was ich gerne lese, aber wenn das Cover schon pastellfarben ist und Blümchen drauf hat, erwarte ich gar nicht mehr als ein seichtes Geplänkel.
  6. Streifen.
    Warum Streifen? Ich verstehe es nicht.
  7. Neonfarben
    Warum? Ich trage schon eine Brille. Wollen die mich ganz erblinden lasen?
  8. weiße Bücher
    Was habe ich gegen weiße Bücher? Keine Ahnung. Aber ein Buch, das mir sofort in den Kopf kommt, ist die Sonea-Trilogie oder die Rebellin-Trilogie, beide von Trudi Canavan. Die Rebellin fand ich sogar ganz okay, aber schon damals fand ich das Design grauenvoll.
  9. Kein Klappentext (sondern nur ein Zitat, wie toll das Buch ist)
    Da frage ich mich, ob der Autor/der Verlag gar nicht will, dass man das Buch kauft. Selbst als Coverkäufer will ich wissen, worum es geht!

Das hat Spaß gemacht 😀
Ich möchte auch noch eine Sache klarstellen: Nur weil ein Buch eine oder mehrere meiner Don’ts erfüllt, heißt es nicht, dass ich sie nicht kaufe. Mein absolutes Lieblingsbuch hat vorne ein Foto drauf, wie du oben sehen kannst.
Aber wenn das Cover stimmt, dann kaufe ich es schneller. 😉

 


Aber ich bin gespannt: Was ist dein absolutes Cover No-Go? Und hat dich ein Buch schon einmal (trotz schlechten Covers) überrascht?

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22 Replies to “Meine persönlichen Cover No-Gos”

  1. Vegan_Venja says:

    Mein absolutes Cover No-Go ist ein hässlicher Buchrücken (Schrift zu klein, unleserlich oder gar kein Titel auf dem Buchrücken, nur der Autor – ja das habe ich auch schon gesehen). Ich bin auch eine absolute Cover-Käuferin, aber wenn ich ein Buch aus dem Regal ziehe, muss mich als erstes der Buchrücken ansprechen. Schön finde ich da, wenn sich das Design des Covers auf den Buchrücken fortsetzt, ohne diesen zu überladen. Klasse Beispiel: The Name of the Wind von Patrick Rothfuss. Einfach ein genialer Buchrücken.
    Meine generelle Reihenfolge beim Bücherkauf ist folgende:
    – schöner Buchrücken mit ansprechendem Titel
    – gelungenes Cover
    – interessanter, Neugier weckender Klappentext
    – packender erster Satz
    Wenn eines dieser Elemente (in dieser Reihenfolge abgearbeitet) nicht stimmt, werde ich das Buch wieder weglegen. Vielleicht verpasse ich dadurch gute Bücher, aber was mein Interesse nicht weckt, werde ich auch dann beim Lesen nicht genießen.

    Oh und noch eine Sache die gar nicht geht, sind Designs wie Reclam, Pinguin oder das Einheitsdesign vom Diogenes-Verlag (siehe: Rezension Museum der Erinnerung). Ein einheitliches/ähnliches Design für Trilogien etc. ist vollkommen legitim, aber ein einheitliches Design für Bücher unterschiedlicher Autoren und unterschiedlicher Themen suggeriert Wiederholung und absolute Langeweile und Einfallslosigkeit. Ich gebe zu, dass diese Bücher einen gewissen Wiedererkennungswert haben und günstig in der Produktion sind, aber ich will lieber ein Buch lesen, in dessen Herstellung sichtlich Liebe, Arbeit und Mühe gesteckt wurde.

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    1. Sina Bennhardt says:

      Die Einheitsdesigns von Verlagen sind ein guter Punkt! Die finde ich auch nur selten schön. Habe ich gar nicht drüber nachgedacht 🙂

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  2. Guacamole says:

    Mein absolutes Cover nogo ist von einem buch, dessen titel und autor ich mittlerweile verdrängt habe. Es steht bei mir ganz unten im bücherregal, 250km entfernt von meinem aktuellen wohnort. Eigentlich hat der Platz eines Buches im Regal bei mir keine Wertung, aber bei diesem Buch wollte ich, dass es sich richtig schlecht fühlt. Es ist so schrecklich, ich habe es nie gelesen. Ich war glaube ich 15, als ich das Buch bekommen habe, meine kleine Schwester war in ihrer Twilight hochphase. Zu mir kam ein Austauschschüler aus Frankreich, sein gastgeschenk ein Buch. Schwarzes cover, vampir vorne drauf! Titel irgendwas mit vampirblabla-ich-lutsch-nicht-nur-an-deinem-Hals. Ich war einfach schockiert. Ich muss zugegeben, dieses buch konnte zu dem Zeitpunkt mit diesem cover nicht bei nir punkten. Aber ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft es anzurühren.

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    1. Sina Bennhardt says:

      😀 😀 😀 Ich kann deinen Hass für dieses Buch echt nachvollziehen 😀

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      1. Vegan_Venja says:

        Ich kann deine Erfahrung auch nur teilen. Ich kriege jedes Mal Schauer, wenn ich an dem entsprechenden Regal in der Buchhandlung vorbeigehe… gruselig… (aber vielleicht sollen die Bücher ja auch genau diesen Effekt haben?! Vielleicht soll man sich einfach nur gruseln, wenn man sie sieht, aber wenn man sie aufschlägt, sind die Seiten leer?! Hat sich schon mal jemand getraut, so ein Buch aufzuschlagen? #conspiracy #dieilluminatisindschuld

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  3. Maike Claußnitzer says:

    Die Abneigung gegen die Pratchett-Cover kann ich gut verstehen; die waren für mich lange ein Hindernis, es überhaupt mit der Scheibenwelt zu versuchen (auch wenn ich froh bin, es irgendwann doch getan zu haben). Mein absolutes Cover-No-Go ist aber witzigerweise ein anderes: Unpassende Kunstwerke. Wenn ein Roman im Frühmittelalter spielt, was macht dann dieser Ausschnitt aus einem Renaissanceporträt auf dem Cover? Und wenn das hier Fantasy aus einer fremden Welt ist, warum steht dann die nur allzu wiedererkennbare Silhouette eines höchst realen Gebäudes im Hintergrund des Titelbilds?

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    1. Sina Bennhardt says:

      Pratchett habe ich das erste Mal auch nur in die Hand genommen, weil meine Mutter das für mich gekauft hat 😀 Aber dann war ich hin und weg.

      Zu den Kunstwerken muss ich sagen: Da kenne ich mich zum Glück zu wenig mit Kunst aus, um so etwas zu erkennen. Aber würde ich es erkennen, dann würde mich das tot-ärgern!

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  4. Nelly says:

    Hey Sina!
    Ich muss auch zugeben: ich bin ein unfassbarer Coverkäufer und das ist das eine oder andere auch schon wirklich schief gegangen.
    Bei den meisten Punkten, die Du so aufgezählt hast, konnte ich nur zustimmend nickend vor meinem Bildschirm sitzen. Die Sache mit den passenden Buchrücken und Größen bei Reihen, also da finde ich, das sollte selbstverständlich sein. Ich ärgere mich immer so sehr, wenn ein Verlag da einfach mal das Schema ändert. Warum tut man denn sowas????
    Und Punkt 1 und 2 Deine Don’ts da bin ich voll bei Dir. Menschen auf dem Cover, da kann nur schief gehen, weil es irgendwie schon vorgibt, wie der Protagonist denn aussehen soll.
    Bei mir dürfen die Bücher auch nicht zu kitschig aussehen, also in die Öffentlichkeit will ich mich damit schon noch trauen. Schlimm, was es da alles so gibt…

    Alles Liebe, Nelly

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    1. Sina Bennhardt says:

      Das mit dem kitschigen ist ein super Punkt!! Um solche Bücher mache ich auch immer einen riesigen Bogen!

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  5. Jana says:

    Hallo Sina,
    wir teilen die meisten Cover-Dos und Donts! Allerdings hab ich in der letzten Zeit ganz häufig gebrauchte Bücher gekauft, da hab ich immer nur drauf geachtet, dass der Zustand einigermaßen gut war. Dann habe ich mir zwei wunderschöne dicke Sammelausgaben von Jane Austen und Charles Dickens von Barnes and Nobles gegönnt – auf alt gemacht, Goldprägung, Goldschnitt – ich liebe sie. Sind allerdings sehr unhandlich.
    Ich find den Pastel-Quark und die Menschenfotos auf Covern übrigens super, da weiß man gleich, was einen erwartet und kann ggf. einen großen Bogen drum machen.
    Viele Grüße, Jana

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    1. Sina Bennhardt says:

      Wow, diese alten Bücher von Jane Austen udn Charles Dickens müssen toll aussehen!!! Ich stehe ja auch total auf diesen „alten“ Stil! <3

      Um die "Menschenfotos"-Bücher und Pastel-Blümchen-Bücher, mache ich (wenn möglich einen großen Bogen) 😀

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  6. Kitsune says:

    Ich habe mir Reihen stehen, da wurde munter mit den Verlagslogos gespielt, unterschiedliche Höhen ausgetestet.. es sieht einfach nur furchtbar aus.

    Menschen auf den Covern finde ich auch jedes Mal furchtbar. Ich möchte mir gerne selbst ein Bild von den Personen heraufbeschwören. Vor allem ärgert es mich dann, wenn die Person auf dem Cover so komplett anders aussieht (falsche Haarfarbe usw.). Gerade im Bereich Fantasy gibt es momentan kaum Cover, auf denen nicht Frauen im Ballkleid abgebildet sind. Ich weiß, dass solche Cover viele vom Kauf abhält, obwohl die eigentliche Geschichte eigentlich richtig gut ist und auch nichts mit dem Mädel vorne drauf gemein haben. Warum also? Nur weil diese furchtbare Selection-Reihe so viel Erfolg hatte? -.-

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    1. Sina Bennhardt says:

      😀 Ich könnte dir nicht mehr zustimmen!

      Die Selection-Reihe ist komplett an mir vorbeigegangen! Aber da habe ich wohl nicht so viel verpasst 😉

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  7. Madame Lustig says:

    Ja, ja, ja und ja! Gerade, was Cover mit Gesichtern oder allgemein Menschen betrifft, kann ich dir nur zustimmen. Deswegen mag ich auch viele Originalcover nicht. Unsere deutschen Cover sind inzwischen zwar auch sehr personenlastig, aber ich habe das Gefühl, dass ein kleines bisschen häufiger versucht wird, etwas Besonderes mit Bezug zum Inhalt zu gestalten. Das kann dann zwar auch mal ziemlich kitschig werden, aber wenn dieser Kitsch zum Inhalt passt, ist er mir durchaus willkommen.

    Was Covergestaltungen passend zum Film angeht, bin ich total bei dir: ich finde sie schrecklich! Bestes Beispiel ist hier für mich immer wieder die Sookie Stackhouse Reihe von Charlaine Harris. Die Covergestaltung ist hier sowieso ein einziges Desaster. Zum einen, weil die Reihe von 2 unterschiedlichen Verlagen verlegt wird, zum anderen, weil man irgendwann die Cover an die Serie True Blood angepasst hat und jetzt sind sie wieder geändert worden. Horror.

    Ganz liebe Grüße,
    Maike

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    1. Sina Bennhardt says:

      Die Sookie Stackhouse Reihe kenne ich gar nicht, aber das hört sich wirklich nach ein paar grausigen Büchern (und damit meine ich natürlich erstmal nur die Cover) an 😀

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      1. Madame Lustig says:

        Die Sookie-Stackhouse-Reihe kann ich wirklich sehr empfehlen. Vor allem, wenn du nichts gegen Vampire (und nein, sie glitzern nicht!) hast. Allerdings müsstest du dafür wohl die Cover ignorieren. Oder aber die Bücher im Original kaufen (wobei die auch nicht gerade einen Schönheitspreis gewinnen würden xD).

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        1. Sina Bennhardt says:

          Ich mag Vampire sogar sehr gerne (vor allem, wenn sie NICHT glitzern). Ich schreib die Bücher mal auf meine Wunschliste. Mit dem Cover muss ich mich dann wohl abfinden 😀

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          1. Madame Lustig says:

            Du magst Vampire sehr gerne? Wie sieht es denn dann mit Cat & Bones (Original laufen sie unter „Nighthuntress-Series“ und Band 2 auf Deutsch heißt „Blutrote Küsse“) aus? Falls du sie noch nicht kennst und nichts gegen Sarkasmus, Dirty Talk und ein wenig Sex hast, dann ist diese Vampirereihe wirklich ein Muss. 😀

          2. Sina Bennhardt says:

            Schreibe ich mir auch auf!
            Danke für die vielen Tipps!! <3

  8. Cathy says:

    I feel you! Bin auch oft Cover-Käuferin. Das ist wohl eine Berufskrankheit. Und man sollte ja meinen, dass ich in all den Jahren mal gelernt hätte, dass ein tolles Cover nicht immer eine gute Geschichte bedeutet und umgekehrt … Nein, ich lasse mich immer wieder verleiten.

    Und ich hasse, hasse, hasse Film-Buchcover. Soooooooo überflüssig! Ich habe mir immer noch nicht The 100 zugelegt, weil ich bisher noch keine Version ohne das doofe Pro7-Serien-Mist-Cover gefunden habe. Wirklich ärgerlich!

    Ich würde ja sagen „Never judge a book by its cover“, aber da hört der Spaß echt auf! 😉

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    1. Sina Bennhardt says:

      Oh ja, Film-Buchcover sind echt schrecklich. Das… zieht einen einfach voll aus der Geschichte raus, denn selbst wenn es einen Film dazu gibt, möchte ich mir die Charaktere trotzdem selbst vorstellen. Auch wenn das vielleicht komisch ist, aber ich fühle mich ansonsten in meinem Lesevergnügen eingeschränkt. 😉

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