Somnia – Visual Storytelling

Was ist der Unterschied zwischen einem Buch und einem Spiel?

Jeder, der sich auch nur ein bisschen mit dem Thema Schreiben auseinandergesetzt hat, ist auf den Tipp Show, don’t Tell gestoßen. Dasselbe gilt auch für ein Spiel.
Nur bei einem Spiel, musst du wortwörtlich ZEIGEN.

Im folgenden Beispiel zeige ich euch, wie ich ein kleines Zimmer designed habe und wie ich die Situation der Bewohner gezeigt habe.

Kenne die Limitationen deines Mediums.
Ich mache ein Spiel mit fester Kamera, das zustätzlich auf einem Gitter ist. Was bedeutet das?
Die Kamera bewegt sich mit der Protagonistin und kann nicht von dem Spieler beeinflusst werden. Das Gitter bedeutet, dass ich nur in rechten Winkeln gehen kann bzw. Objekte platzieren kann. Das heißt keine diagonale Bewegung!!
(Bekanntes Beispiel sind die alten Pokémon-Spiele.)

Wenn ich also einen Innenraum „baue“ muss ich darauf achten, dass alles natürlich aussieht, man die wichtigen Gegenstände/Personen sieht und man überall hinkommt.

Zuerst das Gerüst.

In diesem Haus gibt es wenig Platz und die, für den Spieler, am einfachsten zugänglichen Plätze sind vor Kopf. Also muss alles wichtige an die hintere Wand.

Zuerst habe ich also alle großen Möbel hingestellt, mit denen der Spieler auf jeden Fall interagieren muss.
(Im nächsten Bild gibt es einige graue Quadrate, das sind visuelle Hilfen für mich und nicht im späteren Spiel.)

 

Nach den Grundlagen kommt das Visual Storytelling.

Ich würde gerne wissen, was du denkst:
Wer (und wie viele) leben in diesem Haus? Wie ist ihr sozialer Stand? Wie würdest du die Person(en) beschreiben, die hier leben?

Wenn du diese Fragen beantwortet hast, dann kommen hier meine Antworten.

In diesem Haus wohnt eine alte Frau. Sie ist gebildet, aber ihr Alter hält sie davon ab, sich ausreichend um das Haus zu kümmern. Außerdem ist sie im Alter verarmt.

Woran kann man das erkennen? (Oder soll man das erkennen können?)
Das einzelne Bett zeigt, dass es sich tatsächlich nur um eine einzelne Person handelt. Ob Mann oder Frau kann man nicht eindeutig erkennen, aber das ist nicht nötig, weil sich die alte Frau in dem Haus aufhalten wird. 😉
Sie ist gebildet. Das erkennt man an dem Bücherregal, den Schriftrollen und den dicken Büchern, die überall herumliegen.
Daran sieht man allerdings auch, dass sie sich nicht mehr richtig um das Haus kümmern kann. Sie kann sich nicht mehr gut nach unten beugen, um die Bücher und losen Blätter aufzuräumen. Um es noch deutlicher zu machen, sind die  Pflanzen braun, verlieren ihre Blätter oder sind mit Unkraut und Pilzen überwachsen.
Verarmt? Ganz einfach: Hätte sie genug Geld könnte sie zumindest ihr Bett und den einen Hocker am Tisch ersetzen. Neben ihren Möbeln ist auch das Haus heruntergekommen, was man an den Rissen und Flecken im Boden sieht.
Zusätzlich (wenn man das Spiel spielt) kann man mit den Vorratskisten und Jutesäcken interagieren und herausfinden, dass sie entweder leer oder mit schimmelnden Lebensmitteln gefüllt sind.

Ich hoffe ihr seid auf ein ähnliches Ergebnis gekommen, oder könnt zumindest meinen Gedankengang nachvollziehen.

Bei meinem nächsten Beitrag zu diesem Spiel, geht es um das Aussehen der Charaktere und wer sie gemalt hat. (Ein kleiner Spoiler: Ich hatte Hilfe von einer Freundin, weil ich selbst nicht so gut Zeichnen kann, wie ihr vielleicht aus meiner Ellie Algebra Serie wisst 😉 )

Außerdem werde ich euch dann verraten, wann ich das Spiel veröffentliche 🙂

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Und? Was hattest du im Haus richtig erraten? 😀 Ich bin gespannt.

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4 Replies to “Somnia – Visual Storytelling”

  1. Isbel says:

    Oh mein Gott! Es gab mal eine Zeit, da habe ich diese Spiele verschlungen. Unterwegs in Düsterburg zum Beispiel oder die Sternenkind-Saga habe ich geliebt. Ich glaube, ich muss mal wieder gucken, was da Neues erstellt wurde.

    grüße Isbel

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    1. Sina Bennhardt says:

      Ups, wollte dir antworten, habe aber aus Versehen „nur“ kommentiert 😀

      Also nochmal hier:
      Ich veröffentliche das Spiel ja bald 😉 dann hast du Nachschub 😛

      LG Sina

      Antworten
  2. Kitsune says:

    Oh wie toll! Ist das der RPG Maker? Ich habe damit auch mal ein Spiel angefangen, aber es ist doch schon sehr zeitintensiv 🙁

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    1. Sina Bennhardt says:

      Ja, das ist der RPG Maker.
      Und das ist VERDAMMT zeitintensiv. Die Spielzeit liegt bei 45 min bis 1 h … und ich habe ziemlich genau 100 Stunden gebraucht um das zu erstellen. Aber es hat Spaß gemacht 😀
      Und ich möchte demnächst auch noch ein etwas längeres anfangen 😉

      Antworten

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